Immer an Praxis orientiert
Professor Jürgen Rugenstein feierte 70. Geburtstag
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Rugenstein feierte am 15. März 1998 seinen 70. Geburtstag. Dies zum Anlaß nehmend, würdigte das Institut für Maschinenkonstruktion das Wirken des Jubilars auf den Gebieten der Konstruktionsmethodik und Konstruktionsrationalisierung mit einem Festkolloquium.
Nach dem Schulbesuch arbeitete Jürgen Rugenstein als Landarbeiter, absolvierte eine Schlosserlehre und erwarb die Hochschulreife. An der Technischen Hochschule Dresden studierte der Jubilar Maschinenbau. Seine wissenschaftliche Qualifikation schloß er 1964 mit der Promotion zum Dr.-Ing. an der TH Dresden und 1989 mit der Habilitation an der Ingenieurhochschule Köthen ab.
Über viele Jahre war Professor Rugenstein in einem großen Schiffbaubetrieb der DDR erfolgreich als Entwicklungsleiter tätig und hatte dort maßgeblichen Anteil an der Entwicklung moderner Verstellpropelleranlagen. 1968 folgte er dem Ruf zum Professor für Konstruktionstechnik an die Technische Hochschule „Otto von Guericke“ Magdeburg. Hier übernahm er die Ausbildung im Fach Konstruktionslehre für das Grundstudium aller entsprechenden Studienrichtungen und im Fach Konstruktionstechnik für die Maschinenbaustudenten. Hinzu kam die Vorlesung zur elektronischen Datenverarbeitung in der Konstruktion.
Kolloquienreihe
Auf seine Kompetenz und seinen persönlichen Einsatz zusammen mit Professor Janusz Dietrych ist auch die besonders intensive partnerschaftliche Beziehung des Magdeburger Institutes zum Institut für Maschinenkonstruktion an der Schlesischen Technischen Universität Gleiwitz zurückzuführen. Aus dieser Beziehung erwuchs die Veranstaltungsreihe des Internationalen Konstruktionswissenschaftlichen Kolloquiums, das sich unter Fachkollegen eines großen Interesses erfreut.
Zu den wichtigen Anliegen des Wissenschaftlers gehörte immer die praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse des Lehrstuhles und die Heranführung des wissenschaftlichen Nachwuchses an Aufgabenstellungen aus der Wirtschaft. Daraus resultierte eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Praxispartnern vor allem des Magdeburger Raumes, z.B. SKET, MAW, SKL, Förderanlagenbau Magdeburg, aber auch Bergmann Borsig Berlin, Institut für Leichtbau Dresden, VW Wolfsburg und anderen.
Nach der Wende nahm Professor Rugenstein wesentlichen Einfluß auf den Neuaufbau der Fakultät Maschinenbau und des Institutes für Maschinenkonstruktion, dessen geschäftsführender Leiter er von 1991 bis 1994 war. Ebenso beteiligte er sich am Aufbau des Fachbereichs Maschinenbau an der neu gegründeten Fachhochschule Magdeburg.
Die Angehörigen des Institutes für Maschinenkonstruktion danken dem Jubilar für seine Arbeit, wünschen ihm alles Gute und sich mit etwas Egoismus auch in Zukunft die gutgemeinte, kritische Begleitung der Arbeit des Institutes durch seinen Senior.
Prof. Dr. Karl-H. Grote