Kanzel und Katheder
Ausstellung im Kloster Unser Lieben Frauen
Die Gründung des Pädagogiums in den Mauern des Klosters Unser Lieben Frauen jährt sich in diesem Jahr zum 300. Mal. Die wechselvolle Entwicklung dieser Schule steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Zwischen Kanzel und Katheder“, die noch bis zum 16. August 98 im Kloster dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen ist. Thematische Schwerpunkte bilden das Kloster selbst, dessen Patronate und Besitzungen, die Schule mit ihren Unterrichtsfächern, Lehrern und Schülern sowie das Alumnat, das Internat, der Schule. Ein Abschnitt ist Probst Gotthilf Sebastian Rötger, dem das Pädagogium seine Bedeutung als eine der namhaftesten Schulen Mitteldeutschlands verdankt, gewidmet. Zahlreiche bildliche Darstellungen geben einen Einblick in die Baugeschichte. Die Exposition schließ an die 1996/97 gezeigte Ausstellung „Prémontré des Ostens“ an, welche die Geschichte des Liebfrauenklosters vom 11. bis 17. Jahrhundert betrachtete.
Das Kloster als ehemaliges Zentrum der sächsischen Pämonstratenser diente ab 1638 als Studien- und Veranstaltungsanstalt für protestantische Theologen. Probst Johann Friedrich Botterweck gründete 1715 das Pädagogium. Mit der Sekularisierung erhöhte sich ab 1834 die Zahl der Schüler rasch. Sie entstammten vorwiegend dem mittleren und gehobenen Bürgertum, aber oft auch dem Adel.
Baumaßnahmen
Grundlage für das Anwachsen des Pädagogiums waren zahlreiche Baumaßnahmen wie ein neues Alumnat, Unterrichtsräume und Lehrer-Dienstwohnungen, eine neue Bibliothek sowie der Bau einer Turnhalle. 1928 vereinigte sich das Pädagogium mit dem Domgymnasium. Hauptzweck des Klosters war von da an bis 1945 der eines Wohnheims für Schüler von höheren Magdeburger Schulen.
Mit der Ausstellung „Zwischen Kanzel und Katheder“ soll die Rückschau auf die Klostergeschichte nicht beendet werden. Das dritte Kapitel seiner Nutzung ist ein Projekt für 1999. Betrachtet werden die Aktivitäten in „25 Jahren Kunstmuseum“.