Erstmals Expertentreffen

28.01.2009 -  

Bildgebende Untersuchungen des Gehirns in Ruhe

Über einhundert Forscher aus Europa sowie Übersee trafen sich im Dezember 2008 in der Elbestadt, um über die neuesten Entwicklungen und Möglichkeiten des so genannten resting state imaging, der Darstellung des Ruhezustandes des Gehirns, zu diskutieren. Die Tagung war das weltweit erste Expertentreffen zu diesem Thema, so dass für diese Forschungsrichtung wegweisende Impulse erwartet wurden. Eingeladen zu diesem Treffen hatten die Uni-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN).

Ohne spezielle Aufgabe

Bei der Darstellung des Ruhestandes des Gehirns werden Probanden und neurologische oder psychiatrische Patienten ähnlich wie in derzeit üblichen funktionellen kernspintomographischen Messungen untersucht, jedoch ohne, dass hierbei eine spezielle Aufgabe ausgeübt werden muss. Dieses Verfahren ermöglicht dadurch nicht nur die unkomplizierte Untersuchung von vielen Patienten unter ansonsten gleichen Bedingungen, sondern macht die Untersuchung auch weitestgehend unabhängig von der Mitarbeit des Patienten.
Die gewonnenen Erkenntnisse dieser Untersuchungsmethode bieten vor allem Einblicke in die funktionelle Verschaltung sowie die eigentliche Ruheaktivität in bestimmten Hirnregionen; sie bieten zudem sehr interessante Perspektiven künftiger Anwendungsmöglichkeiten in der Diagnostik von Störungen der Basisaktivität des Gehirns bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Erste Forschungsergebnisse hierzu wurden auf der Konferenz vorgestellt.

Am 7-Tesla-MRT

Am hiesigen Center for Behavioral and Brain Sciences (CBBS), welches die Tagung ebenso wie der Sonderforschungsbereich 776 zur Neurobiologie motivierten Verhaltens unterstützte, werden seit einiger Zeit entsprechende Untersuchungen in den Arbeitsgruppen Non Invasive Imaging (Jörg Stadler, IfN) sowie Clinical Affective Neuroimaging (Martin Walter, Klinik für Psychiatrie) durchgeführt, wobei die Untersuchungen am hiesigen 7-Tesla-MRT derzeit weltweit einzigartig sind.

Letzte Änderung: 28.01.2009 - Ansprechpartner: Webmaster