2025
Auf Biegen und Brechen für extreme Bedingungen
An der Fakultät für Maschinenbau ist eine einzigartige Universalprüfmaschine in Betrieb genommen worden. Ab sofort können Prof. Manja Krüger vom Lehrstuhl für Hochtemperaturwerkstoffe und ihr Kollege Dr. Georg Hasemann im Gebäude 50 in der Großen Steinernetischstraße neuartige und innovative Materialien für die Energie-, Luft- und Raumfahrttechnik auf ihre Materialeigenschaften prüfen und optimieren. Künftig sollen die Einsatztemperaturen dieser Materialien zwischen 1.100 und 1.300 Grad Celsius liegen.
Die auf die speziellen Anforderungen angepasste Prüfmaschine vom Typ Zwick/Roell Kappa 100 SS-CF erlaubt der Forschungsgruppe, mechanische Eigenschaften neuartiger Hochtemperaturwerkstoffe zu analysieren, wie zum Beispiel deren Zug-, Druck-, Biege- und Kriechfestigkeit. Zudem unterstützt sie, die Verformungsmechanismen bei hohen Temperaturen bis zu 1500 Grad Celsius aufzuklären. Auch unter Vakuumbedingungen können neue Materialien auf Herz und Nieren geprüft werden. Dabei können selbst geringste Verformungen mittels eines berührungsfreien Laserextensometers ermittelt werden. Die 650.000 Euro teure Universalprüfmaschine wurde im Förderprogramm "Forschungsgroßgeräte" erworben und aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.
Text: KATHARINA VORWERK
Nachhaltige Erfrischung für alle
Seit Beginn des neuen Jahres sorgen zwei neue Tafelwasserspender auf dem Campus für hygienische und nachhaltige Erfrischung. Die Geräte, die gekühltes und ungekühltes, sprudelndes und stilles Leitungswasser ausgeben, wurden an ausgewählten Orten im Gebäude 01 und Gebäude 40 von der Betriebstechnik (K42.1) installiert, um den Studentinnen und Mitarbeiterinnen eine zeitgemäße, klimafreundliche und kostengünstige Alternative zu Flaschenwasser zu bieten. Die neuen Wasserspender erhöhen nicht nur die Aufenthaltsqualität, insbesondere während der heißen Sommermonate, sondern tragen auch zur nachhaltigen Entwicklung des Campus bei. Im Vergleich zu abgefülltem Wasser reduzieren sie die CO₂-Emissionen um ein Vielfaches und unterstützen so die klimagerechte Ausrichtung unserer Universität.
Der Tafelwasserspender im Campus Welcome Center in Gebäude 01 (Foto: Sebastian Beyer)
Nach sorgfältiger Prüfung wurden die beiden Standorte im Gebäude 01 und 40 für die Installation der Wasserspender ausgewählt. Die Geräte sind an Wasser- und Abwasserleitungen angeschlossen sowie mit CO₂-Flaschen ausgestattet. Das ermöglicht eine einfache Bedienung und Wartung. Die regelmäßige Wartung und der Austausch der Kohlensäurepatronen werden durch ein erfahrenes Service-Unternehmen sichergestellt, wodurch ein reibungsloser Betrieb gewährleistet ist.
Die notwendigen Trinkflaschen müssen von den Nutzerinnen und Nutzern selbst mitgebracht werden. Die Wasserspender bieten eine hygienische Alternative zum Auffüllen von Flaschen an Waschbecken in den öffentlichen Toiletten. Dank der Wahlmöglichkeiten zwischen gekühltem, ungekühltem, stillem oder sprudelndem Wasser wird eine gesunde Flüssigkeitszufuhr gefördert – ein klarer Mehrwert für Studierende, Mitarbeitende und Gäste des Campus.
Der Wasserspender im Gebäude 40 (Foto: Sebastian Beyer)
Mit der Installation der Wasserspender setzt die Uni ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Das Vorbild kommt von der Hochschule Magdeburg-Stendal, die bereits 2014 solche Geräte erfolgreich eingeführt hat. Studien zeigten dort eine hohe Akzeptanz und positive Effekte auf das Trinkverhalten.
Die neuen Wasserspender machen den Campus moderner, nachhaltiger und attraktiver – ein echter Mehrwert für alle Besucherinnen und Besucher.
Text: CLEMENS KLEIN
Ministerpräsident im Gedankenaustausch mit Lehramtsstudierenden
Sachsen-Anhalt fehlen die Lehrer. Insbesondere an Sekundarschulen. Um diesem Lehrermangel zu begegnen, startete das Land gemeinsam mit der Uni ein Modellprojekt: ein praxisintegriertes duales Lehramtsstudium. Zum Wintersemester 2024/25 nahem die ersten Studierenden ihr Studium auf. Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff traf sich Ende Januar 2025 mit einigen von ihnen, um über ihre Erfahrungen und Eindrücke nach vier Monaten Studium zu sprechen. Mit am Tisch im großen Konferenzraum des Campus Welcome Centers saßen u.a. auch Bildungsministerin Eva Feußner, der Rektor der Universität, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Vertreterinnen und Vertreter des Zentrums für Lehrerbildung und weiterer am Studienangebot beteiligter Lehrstühle.
Das Modellvorhaben zeichnet sich durch eine frühzeitige Integration von Praxiselementen in das Studium aus. So gibt es bereits während des Studiums enge Kontakte und schulpraktische Tätigkeiten an den Partnerschulen. Die Studierenden, die es aus ganz Deutschland nach Magdeburg zog, unterzeichnen einen Studienvertrag mit dem Land. In ihm verpflichten sie sich, nach Abschluss des Studiums für mindestens fünf Jahre in Sachsen-Anhalt als Lehrer tätig zu sein. Das Land zahlt im Gegenzug eine Ausbildungsvergütung von mindestens 1.400 € im Bachelorstudium. Derzeit absolvieren 28 Studentinnen und Studenten den Studiengang.
Es sei ein deutschlandweit einzigartiges Programm, betonte Ministerpräsident Haseloff, und mache ihn stolz, dass es aus allen Teilen Deutschlands Studierende in die Landeshauptstadt zog. Der Abschluss werde bundesweit anerkannt, aber zunächst sollten ja die Absolventinnen und Absolventen in Sachsen-Anhalts Schulen unterrichten, unterstrich Eva Feußner. Sie würde das Programm gern noch ausbauen wollen und kündigte an, dass bereits für das kommende Wintersemester geplant werde, auch Bachelorabsolventinnen und -absolventen aus Fachhochschulen - beispielsweise aus Ingenieurfächern – in dem Programm als Quereinsteiger zuzulassen. Sie satteln die Pädagogikausbildung drauf und erwerben einen Masterabschluss, der zum Lehrerberuf befähigt. So können künftig mehr junge Menschen die Möglichkeit erhalten, als Lehrerin oder Lehrer zu arbeiten.
Text: INES PERL
Universitätsbibliothek: Neuer Look und eine Prise Team-Spirit
Seit einigen Monaten erstrahlt unsere Universitätsbibliothek nicht nur in neuem Glanz, auch hinter den Kulissen gibt es Neuigkeiten. Gleich mehrere Abteilungen haben tatkräftige Unterstützung durch elf neue Mitarbeiterinnen bekommen.
In lichtdurchfluteten Büroräumen, zwischen Bildschirmen, farbenfrohen Post-its und aufgeräumten Schreibtischen trifft sich ein neu wachsendes Team, dass so viel mehr ist als nur eine professionelle Arbeitsgemeinschaft mit gleicher Motivation und Vision. Dadurch, dass es zeitversetzt gleich mehrere Onboarding-Prozesse gibt, unterstützen sich alle gegenseitig viel intensiver und werden so schneller miteinander vertraut – alle sitzen quasi „im selben Boot“. Und bleiben doch kleine Fragezeichen in den Köpfen, stehen die Kolleg*innen, die mitunter schon seit 1983 zum UB-Team gehören, freundlich und geduldig mit Rat und Tat zur Seite. Nicole Wellhöfer aus dem Assistenz-Bereich sagt über ihre ersten Tage: „Für mich war der Start in der UB eine große Umstellung. Ich kam aus einem kleinen, fünfköpfigen Team im Großraumbüro. Hier habe ich mein eigenes Reich und etwa 55 neue, nette Kolleg*innen dazu gewonnen. Nach meinem ersten Rundgang durch das Haus mit Frau Thomas schwirrte mir der Kopf vor lauter Namen und Gesichtern. Inzwischen habe ich vor einigen Wochen selbst Frau Kröber als neue Kollegin durchs Haus geführt. Alle haben mich wirklich ganz herzlich empfangen und sind stets bereit, jede noch so kleine oder große Frage über die für mich neue, aber spannende Bibliothekswelt zu beantworten.“
Stück für Stück wird es im Gebäude 30 stets bunter und vielfältiger. Von Mitarbeiter*innen, die bereits 7 Uhr morgens ein Lächeln im Gesicht haben, über jene, die in wenigen Sekunden den numerischen Bestand der Bibliothek in seinen Einzelbestandteilen aufzählen können oder diejenigen, die regelmäßig technische Hürden meistern und damit ihr Know-how stets unter Beweis stellen – gemeinsam meistern sie den Bibliotheksalltag, oftmals ohne, dass die Besucher*innen sie sehen können. Sie koordinieren einzuhaltende Deadlines, zahlreiche Telefonate, vielversprechende Neuerwerbungen, gut gepflegte Terminkalender oder auch unerwartete Havarien – während sie gelegentlich auch einmal Kolleg*innen mit hausgemachten Käsekuchen überraschen. Vielleicht haben Sie Glück und Sie treffen den einen oder die andere der „verborgenen“ frohen Gemüter bei der „Langen Nacht des wissenschaftlichen Arbeitens“ am 4. April 2025 von 18 bis 22 Uhr in unserer OVGU-Bibliothek.
Viel Herzlichkeit und Wertschätzung
„Im Juli 2024 habe ich meine Tätigkeit in der UB aufgenommen. Frau Thomas führte mich am ersten Tag durch die Bibliothek. Ich war total überwältigt von der Vielzahl an Eindrücken, die sich mir boten“, erinnert sich Ökonomin Jenny Bergmann. „Ich dachte mir nur: ‚Wow, da noch ein Gang … und da noch einer … hier geht es auch noch weiter?!‘ Angesichts der vielen neuen Impressionen war ich anfangs etwas aufgeregt, wurde aber mit so viel Herzlichkeit, Wertschätzung und positiver Energie empfangen – egal, ob es um persönliche Anliegen oder um organisatorische und inhaltliche Fragen des Arbeitsbereichs selbst ging. Ich bin echt dankbar dafür, wie viel Zeit sich alle genommen haben und wie viel Geduld und Offenheit mir entgegengebracht worden sind. Mein Arbeitsbereich war bereits super strukturiert. Meine Aufgaben waren optimal auf meine Arbeitszeit abgestimmt. So hatte ich einen angenehmen Einstieg, ohne das Gefühl zu haben, in einem riesigen Berg Aufgaben unterzugehen.“
Fragt man die Bibliotheksdirektorin Linda Thomas, wie sie über die frisch „aufgefüllte“ Bürosituation denkt, schmunzelt sie: „Erst kürzlich gab es einen Moment, als sich zwei Kolleg*innen über den kurzen Weg ihrer gegenüberliegenden Büroräume kleine Fragen zuwarfen und sich diese gegenseitig produktiv, begleitet von leisem Kichern und Frohsinn, beantworten konnten. Da dachte ich, wie schön es ist, dass alle Büroräume endlich wieder mit Leben und guter Laune gefüllt sind.“
Im 'uni:magazin zeigen Bibliotheksmitarbeitende, wo sie ihren Lieblingsplatz in der neugestalteten UB haben.
Text: CARINA KRÖBER/ LINDA THOMAS
Ihr Feedback war gefragt! – Auswertung unserer Newsletter-Umfrage
Um unseren Personal-Newsletter uni:intern noch stärker an Ihren Informationsbedürfnissen auszurichten, wollten wir von Ihnen wissen, was Sie an Informationen brauchen, was Ihnen derzeit fehlt oder was Ihnen zu viel ist, was Sie gut finden oder was Sie anders haben möchten. Deshalb haben wir Sie um Ihre Meinung gebeten. Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, an unserer Umfrage teilzunehmen! Insgesamt haben 63 Personen mitgemacht, 46 davon haben den Fragebogen bis zum Schluss ausgefüllt. Das zeigt uns, dass der Newsletter Ihnen wichtig ist – und das freut uns sehr!
Und das haben Sie gesagt:
- „Macht mich oft auf Infos aufmerksam, die ich in irgendeiner Form (Vernetzung, Hintergrundwissen, auf dem Laufenden bleiben, Fortbildungsangebote, Personalien...) für meine Arbeit brauchen kann.“
- „Ich finde die Teasertexte etwas zu lang. Ich überfliege die Überschriften und Anfangszeilen, bei den Themen, die mich interessieren, klicke ich ohnehin auf 'mehr'. Von daher könnten die Teasertexte kürzer sein, das würde auch die optische Gestaltung noch etwas verschönern.“
- „Ich finden den Newsletter ein tolles Instrument für die interne Kommunikation, da hier viele Themen gebündelt werden und man sich die Informationen nicht einzeln zusammensuchen muss.“
- „Ich mag die übersichtliche Gestaltung und die abwechslungsreichen Themen.“
- „Manche Terminankündigungen sind etwas zu kurzfristig.“
Was gefällt gut?
Besonders gelobt wurden die Themenauswahl – die meisten bewerteten sie als „sehr gut“ oder „gut“ – sowie der Umfang des Newsletters. Auch die monatliche Erscheinungsweise kommt gut an – die Mehrheit möchte genau diesen Rhythmus beibehalten.
Was wird am meisten gelesen?
Sehr beliebt sind die Rubriken „Service und Verwaltung“, „Menschen & Campus“ sowie „Veranstaltungen & Termine“. Auch Weiterbildungsangebote werden gern gelesen und die Informationen darüber, wer neu an der Uni ist und wer sie verlassen hat. Gelesen wird der Newsletter hauptsächlich, um Neuigkeiten aus der Uni zu erfahren, aber die Informationen bringen den Befragten auch einen Mehrwehrt für die Arbeit.
Und das wünschen Sie sich:
- „Weniger Fokus auf technische und naturwissenschaftliche Fachbereiche der OVGU“
- „Passt alles so.“
- „Gern auch mal kurze Videos eingebettet, kurze Social-Media- Snippets etc., um es noch etwas 'kurzweiliger' zu gestalten.“
- „Eine sehr stark verbesserte Optik / Erscheinungsbild / Übersichtlichkeit. Weniger farbige Trennbalken.“
- „Mehr Infos zu EU GREEN und nachhaltiger Campusentwicklung.“
Was können wir besser machen?
Die optische Gestaltung sorgt für gemischte Meinungen, wie Sie bereits in den Zitaten lesen konnten. Während die Übersichtlichkeit und die Bilder zu den einzelnen Beiträgen überwiegend positiv bewertet werden, wurden kürzere Teasertexte und passendere Überschriften angeregt, um die Lesbarkeit zu verbessern.
Und was passiert jetzt?
Ihre Antworten und Hinweise helfen uns, den Newsletter weiterzuentwickeln. Natürlich können wir nicht jede Anregung sofort oder in vollem Umfang umsetzen, aber wir nehmen Ihre Hinweise ernst und überlegen, wie wir sie bestmöglich integrieren können. Nochmals ein großes Dankeschön – wir freuen uns auf den weiteren Austausch mit Ihnen! Schreiben Sie uns gern, wenn Sie ein Thema, Ideen oder Anregungen für den Newsletter haben.
Ines Perl
Redaktion Newsletter uni:intern
Synergien für grüne Plattformchemikalienien
Der Konsument und somit die Industrie hat einen stetigen Bedarf an Ressourcen, der langfristig nur bedingt durch konventionelle Herstellungsverfahren gedeckt werden kann. In der Erzeugung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen und der Deckung des Energiebedarfes des Produktionsprozesses durch grüne Energie liegt eine potentielle Lösung dieser Problematik. Zentraler Bestandteil ist dabei die Entwicklung von neuen katalytischen und Membran-basierten Technologien sowie dessen Kopplung in Form innovativer katalytischer Membranreaktoren.
Das neue Projekt I-KaMeRa: Entwicklung einer wirtschaftlich attraktiven Technologie zur Herstellung grundlegender chemischer Rohstoffe mittels eines katalytischen Membranreaktors im Rahmen von
- „Vom Material zur Innovation“
- „BMBF-Material-Hub-Initiative“
- „MaterialNeutral – Ressourcensouveränität durch Materialinnovationen“
Zielsetzung des Förderprojektes ist es, in einem ganzheitlichen, systematischen Ansatz Synergieeffekte zwischen kompatiblen Katalysator- und Membransystemen zu nutzen, welche in einem Membranreaktor zur gezielten Oxidation von grünem Methanol zu ebenfalls grünen Plattformchemikalien kombiniert werden. Sogenannte Plattformchemikalien sind der Grundstein der modernen Chemieindustrie und als Ausgangsstoff bei der Produktion von höherwertigen Waren unabdingbar.
Bei der Entwicklung dieser Technologie ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Stofftransport durch die Membran und der Geschwindigkeit der ablaufenden Reaktion entscheidend. Aus diesem Grund werden die Aspekte Katalysatorentwicklung, Membranentwicklung und die Kopplung im Membranreaktor einzeln wie auch im Zusammenspiel im Rahmen des Projektes betrachtet.
Die Forschungsgruppe I-KaMeRa (Foto: privat)
Die Basis dafür bildet die interdisziplinäre Kooperation zwischen grundlagen-orientierter, angewandter Forschung und Industrie sowie die Kombination aus experimenteller und modellbasierter Forschungsarbeit unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte.
Die Katalysatorentwicklung und Kopplung in katalytischen Membranreaktoren werden von den Arbeitsgruppen von Prof. Christof Hamel und Prof. Franziska Scheffler an der Universität Magdeburg durchgeführt. Die Entwicklung und Bereitstellung selektiver Membranen ist Ziel der gemeinsamen Arbeit der Arbeitsgruppen von Dr. Christiane Günther von der Rauschert Kloster Veilsdorf GmbH und Dr. Marcus Weyd vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (Fraunhofer-IKTS).
Die Vorschläge für die Wahl der Personalvertretungen
Der Aushang der Wahlvorschläge für die Wahl der Personalvertretungen ist erfolgt:
Neben den örtlichen Wahlterminen kann auch per Briefwahl gewählt werden. Ab sofort können die Briefwahlunterlagen abgefordert werden.
Hierbei sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
Antrag: formlos per Post,
Anschrift: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Der Wahlvorstand, Gebäude 18, Raum 234, Universitätsplatz 2, 39106 Magdeburg
per Mail:
Die Angabe der Adresse (privat oder dienstlich) ist erforderlich.
Die Rücksendung erfolgt mit Frankierung (Bezahlung durch OVGU).
Hinweis von der Poststelle an der OVGU: Der letzte Versandtag für private Adresse und die Medizinische Fakultät ist der 30. April 2025, 12:00 Uhr.
Späteste Abgabe der Stimmzettel ist am 7. Mai 2025, falls eine Rücksendung fristgerecht nicht möglich ist:
- G18-R234, Briefkasten beim Personalrat: bis 15:00 Uhr
- G30, Universitätsbibliothek, Tagungsraum EG: 11:00 bis 15:00 Uhr
- Medizinische Fakultät, Haus 60a – Seminarraum 1126/1127: 12:00 bis 16:00 Uhr
- Medizinische Fakultät, Haus 18, Briefkasten 1. OG, Personalabteilung: bis 11:30 Uhr
Vielfalt gestalten: Die OVGU auf dem Weg zu einer vielfältigen Universität
Stellen Sie sich unsere Uni als einen lebendigen, bunten Raum vor – ein Ort, an dem Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kulturen und Lebensweisen zusammenkommen, um gemeinsam zu forschen, zu lehren und zu lernen. Diese Vielfalt ist unsere Stärke und unser gemeinsames Ziel. Um dieses Bild noch klarer zu zeichnen und aktiv zu fördern, startet die OVGU ein umfassendes Diversity-Audit – Karte und Kompass für den Weg in eine vielfältige Zukunft.
„Unsere Vision ist es, die Diversität unserer Studierenden und Mitarbeitenden in allen Dimensionen in der Breite der universitären Gemeinschaft als wichtigen Erfolgsfaktor für Forschung, Lehre und Third Mission zu erkennen und wertzuschätzen“, berichtet Dr. Barbara Witter, Koordinatorin des Audits und Leiterin der Graduate Academy.
Obwohl die OVGU bereits ein Netzwerk für Chancengleichheit & Diversität, Gleichstellungsbeauftragte und den Familienservice hat sowie die Charta der Vielfalt unterzeichnet wurde, zeigt die Erfahrung: Es gibt noch viel Potenzial. „Bei Betrachtung der Ist-Situation fällt auf, dass es sichtbare Anstrengungen in den Themenbereichen Geschlechtergerechtigkeit und Internationalisierung gibt. Weitere Dimensionen von Vielfalt wurden bislang jedoch weniger systematisch adressiert“, erklärt Dr. Witter. Das Audit soll helfen, diese Lücken zu schließen.
Die Universität steht derzeit noch vor Herausforderungen
„Die gesamte Breite der universitären Gemeinschaft mitzunehmen, ist eine große Aufgabe“, so Dr. Witter weiter. Es gehe darum, eine Kultur zu schaffen, in der sich alle Mitarbeitenden und Studierenden gleichermaßen willkommen fühlen. „Und wir möchten erreichen, dass wir als pluralistische Einrichtung in die Stadt hineinwirken – das ist ein langfristiger Prozess.“
Das Diversity-Audit wird sich auf drei zentrale Bereiche konzentrieren:
- Inklusion: Wo können wir Zugänge und Teilhabe erleichtern?
- Soziale Herkunft: Wie können wir soziale Barrieren abbauen?
- Diversity-Kultur & Third Mission: Wie verankern wir Vielfalt im Leitbild und in unserem gesellschaftlichen Engagement?
Die Werte der Universität sollen nicht nur nach außen vermittelt, sondern auch innerhalb der Universität stärker sichtbar und erlebbar gemacht werden. Aus dieser Idee entstanden vier konkrete Ziele:
- Verankerung einer Kultur der Diversität im Leitbild der Universität
- Stabilisierung der Studierendenzahlen
- Fachkräftebindung an der OVGU und in der Region durch ein attraktives Arbeitsumfeld mit gelebter Wertschätzung
- Veränderung des Images in der Stadt Magdeburg – Entwicklung eines echten „Wir-Gefühls“ zwischen Universität und Stadt
Wir werden anderthalb Jahre durch einen professionellen Auditor in diesem Prozess begleitet. Hierbei arbeiten Mitarbeitende und Studierende der Universität u.a. in Workshops an konkreten Maßnahmen.
Foto: Medienzentrum
Die Verankerung des Diversity Managements im Leitbild der OVGU und die Etablierung eines „Code of Conduct“ zur Integration von Diversität in der Organisationskultur der OVGU sind dabei zentrale Themen. „Der Prozess soll keine zusätzlichen Belastungen bringen, sondern vielmehr eine Haltung schaffen – ein Mainstreaming von Diversität,“ erklärt Dr. Witter. Wichtige Bausteine sind zukünftig Schulungen und Weiterbildungen für Mitarbeitende – insbesondere für Führungskräfte –, um interkulturelle Kompetenzen zu stärken und Sensibilität im Umgang mit Diversität zu fördern.
Am Ende steht das Zertifikat „Vielfalt gestalten“, das drei Jahre gültig ist. Es symbolisiert den Erfolg unseres Engagements für eine offene und vielfältige Unternehmenskultur.
Die OVGU setzt mit diesem Projekt ein starkes Zeichen für eine Universität, die ihre Vielfalt lebt und aktiv gestaltet. Es geht darum, eine vielfältige, bunte Gemeinschaft aufzubauen, in der jeder Mensch seine Potenziale entfalten kann – unabhängig von Herkunft oder Lebensrealität. Wie es im Leitbild heißt: „Gesellschaftliche Teilhabe beginnt bei uns.“
VON JANINA MARKGRAF
Nachruf auf Professorin Dr.-Ing. habil. i.R. Regener
Am 21. März 2025 ist Frau Professorin Doris Regener im Alter von 81 Jahren verstorben. Mit ihr verlieren wir eine geschätzte Wissenschaftlerin und akademische Lehrpersönlichkeit, die das wissenschaftliche Leben an der Fakultät für Maschinenbau bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2008 maßgeblich mitgeprägt hat.
Doris Regener wurde am 9. Oktober 1943 in Barleben geboren und besuchte dort von 1950 bis 1958 die Schule. Nach dem erfolgreichen Abitur im Jahr 1962 an der Erweiterten Oberschule „Otto von Guericke“ in Magdeburg absolvierte sie eine Lehre zur Maschinenschlosserin im VEB Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“. Anschließend nahm sie ein Studium der Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung an der damaligen Technischen Hochschule „Otto von Guericke“ in Magdeburg auf, das sie 1967 als Diplom-Ingenieurin abschloss.
In den folgenden Jahren arbeitete sie als Gruppenleiterin in verschiedenen Laboren im Röhrenwerk „Anna Seghers“ in Neuhaus am Rennweg. Im März 1970 kehrte sie als wissenschaftliche Assistentin an die TH Magdeburg zurück. Hier promovierte sie 1975 mit einer Arbeit zum Zeitstandverhalten eines niedriglegierten Chrom-Molybdän-Vanadium-Stahls.
Ein sechsmonatiges Zusatzstudium am Moskauer Energetischen Institut am Lehrstuhl für Technologie der Metalle ergänzte ihre akademische Ausbildung. 1978 wurde ihr die Facultas Docendi für das Fachgebiet Werkstofftechnik verliehen, und von da an war sie bis 1987 als wissenschaftliche Oberassistentin im Wissenschaftsbereich Werkstofftechnik tätig. Nach ihrer abgeschlossenen Promotion B zum Thema Risswachstum bei höheren Temperaturen erhielt sie 1984 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Werkstoffwissenschaft. 1994 wurde sie zur Universitätsprofessorin ernannt und hatte den Lehrstuhl für Werkstofftechnik bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand am 1. November 2008 inne.
Neben ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit engagierte sich Frau Professorin Regener in der akademischen Selbstverwaltung: Von 1993 bis 1994 sowie von 1998 bis 2000 war sie Prodekanin und Vorsitzende des Prüfungsausschusses der Fakultät für Maschinenbau. Darüber hinaus leitete sie insgesamt 8 Jahre das damalige Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung.
Sie veröffentlichte über 100 wissenschaftliche Publikationen und war Autorin bzw. Mitautorin einiger Lehrbücher. Die Lehre lag ihr stets besonders am Herzen. Viele ihrer früheren Studierenden erinnern sich dankbar an ihr Engagement und ihre fachliche Kompetenz.
Wir werden Frau Professorin Doris Regener ein ehrendes Andenken bewahren.
Im Namen des Kollegiums des Fachgebiets Werkstoffe am Institut für Werkstoffe, Technologien und Mechanik
Lehramtsstudium neu gedacht
Wie gelingt eine Lehramtsausbildung, die Theorie und Praxis innovativ miteinander verknüpft? Mit dieser Frage beschäftigten sich rund 60 Expert*innen aus neun Bundesländern auf der zweiten bundesweiten Vernetzungstagung zu dualen Lehramtsstudiengängen. Ziel des Treffens: Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Schule zu vernetzen und gemeinsam Impulse für die Weiterentwicklung praxis- und berufsintegrierender Studienformate zu setzen. Veranstaltet wurde die Tagung gemeinsam von der Bertelsmann-Stiftung, dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und der OVGU.
Bundesweite Vernetzung zur Stärkung dualer Lehramtsausbildung
Das Treffen brachte Vertreter*innen aus Ministerien, Schulbehörden, Hochschulen, Schulen und Gewerkschaften zusammen. Im Mittelpunkt des Austausches standen drei zentrale Themenbereiche:
- Konzeptionelle Gestaltung dualer Studiengänge, etwa durch enge Zusammenarbeit von Universität und Schule und eine durchdachte curriculare Verzahnung.
- Praktische Ausgestaltung, also konkrete Fragen zur Organisation, zu Kooperationsverträgen oder Auswahlverfahren von Studierenden.
- Evaluation: Wie lässt sich die Qualität dualer Studiengänge messen? Welche Instrumente sind geeignet?
Foto: Stefan Deutsch
Nach der Vorstellung der neuen praxisintegrierenden Lehramtsangebote an der OVGU, wie sie gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung (MB), dem Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU) und dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) entwickelt wurden, sowie einem kurzen Bericht über die Erfahrungen mit der ersten Studierendenkohorte wurden in einem multiperspektivischen Gespräch und in Arbeitsgruppen eine erfolgreiche Verzahnung von Wissenschaft und Schulpraxis sowie Voraussetzungen dafür diskutiert. Am Beispiel des „Lehramts Sonderpädagogik - Dualer Master of Education“ an der Universität Flensburg wurden die Besonderheiten der Studienorganisation erörtert. Mit dem Fokus auf Evaluation betrachteten die Tagungsteilnehmer*innen genauer Ansätze aus der Evaluation des Qualifikationsprogramms für Akademiker*innen zum Einstieg in den Lehrerberuf (QUER) und die Berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften (BQL) der Universität Dresden. Nach den einzelnen Diskussions- und Arbeitsrunden blieb immer auch Zeit für vertiefende Gespräche zu Detailfragen.
Impulse für die Weiterentwicklung einer zukunftsfähigen Lehrerbildung
„Die praxisintegrierenden Lehramtsstudiengänge gehen neue Wege in der Theorie-Praxis-Verknüpfung – und in der Zusammenarbeit zwischen den zentralen Akteuren der Lehrerbildung “, unterstreicht Franziska Kempka, Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung an der OVGU, die Bedeutung dieser neuen Ausbildungsform. „Gleichzeitig können sie wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der regulären Lehrkräftebildung liefern“ betont Prof. Dr. Stefanie Rach, Professorin für Mathematikdidaktik an der OVGU. Deshalb trafen sich die Vertreter*innen von Ländern, die duale Lehramtsstudiengänge eingeführt haben oder dies beabsichtigen in Magdeburg, um diese Erkenntnisse institutionen- und länderübergreifend sichtbarer zu machen und voneinander zu lernen. Eine gute Verzahnung von universitärer Ausbildung und schulischer Praxis in diesen Angeboten lebt dabei von der engen Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen. Lehrkräftebildung werde dadurch praxisnäher, realistischer – und potenziell attraktiver für neue Zielgruppen. Praxisintegrierende Lehramtsstudiengänge haben das Potenzial, die Lehrerbildung nachhaltig zu verändern.
In der zweiten Jahreshälfte ist die Veröffentlichung eines gemeinsamen Papiers geplant. Es soll die Tagungsergebnisse dokumentieren und Impulse für die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Deutschland liefern.
VON INES PERL