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Kurzmeldungen
Medizintechnische Forschungshighlights in Brüssel vorgestellt
Der Forschungscampus STIMULATE der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg präsentierte während der Veranstaltung „Medtech-Innovations from Magdeburg, GER“ wegweisende Entwicklungen in der magnetresonanztherapeutischen Medizintechnik. Das Event, zu dem Fachleute aus Wissenschaft, Industrie und EU-Behörden geladen waren, fand in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der EU in Brüssel statt.
Die Eröffnungsrede hielt Carmen Johannsen, die Leiterin der Vertretung Sachsen-Anhalts bei der EU. In seinem folgenden Impulsvortrag hob Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt die Bedeutung der Medizintechnik für die Region hervor und betonte die Innovationskraft des Forschungsstandorts Magdeburg.
Impulsvortrag von Staatssekretär Thomas Wünsch in Brüssel. (Foto: Landesvertretung Sachsen-Anhalt)
Im Anschluss präsentierten Prof. Dr. Georg Rose eine Übersicht über die STIMULATE-Aktivitäten und bisherigen Ergebnisse sowie Prof. Dr. Oliver Speck die neuesten Fortschritte zur interventionellen Kernspintomographie (MRT). Im Fokus standen dabei die zahlreichen am Forschungscampus erarbeiteten Innovationen im Bereich der MRT-geführten Interventionen, welche das Ziel verfolgen, diese Therapieform in die klinische Routine zu bringen und die klinische Versorgung der alternden Gesellschaft maßgeblich zu verbessern.
Dr. Stefan Röll, CEO der Neoscan Solutions GmbH, welche auch Partner im Forschungscampus STIMULATE ist, stellte sein innovatives MRT für Kleinstkinder vor und begeisterte das Publikum mit der Nachricht, im Auftrag der niederländischen Regierung die Hauptkomponente des weltweit ersten humanen 14-Tesla-MRT zu entwickeln. Über die Details dieses Prestige-Projekts informierte im Anschluss der Leiter des niederländischen Konsortiums Prof. D.G. David Norris vom Donders Centre for Cognitive Neuroimaging an der Radboud Universität in den Niederlanden und skizierte die erwarteten neuartigen Einblicke in das menschliche Gehirn mit Hilfe dieser MRT-Ultrahochtechnologie.
Fördermittel aus der EU einwerben
Tomasz Dylag, PhD, Leiter des Health Industry-Sektors bei der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission, gab einen Überblick über die Innovative Health Initiative (IHI) der EU im Bereich menschenzentrierter Gesundheitsversorgung. Auch ging er auf das künftige HORIZON 2025 WORKPROGRAM der EU Challenge Health ein, welches derzeit zwar noch nicht veröffentlicht ist, für das jedoch bald erste Ausschreibungen zu erwarten, wenn die künftige EU-Kommission im Amt ist. Er zeigte Pfade für einschlägige Bewerbungen im Rahmen von EU-weiten Konsortien auf und bot im weiteren Verfahren unter Verweis auf die üblichen Erfolgsquoten Unterstützung an.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine gemeinsame Podiumsdiskussion zum Thema „Imaging and Intervention“, moderiert von Prof. Dr. Oliver Speck. Die Teilnehmenden diskutierten über die Erstellung und Erfolgschancen von EU-Förderanträgen und hatten die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen in der bildgebenden und interventionellen Medizintechnik auszutauschen.
Podiumsdiskussion zum Thema „Imaging and Intervention“ in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts bei der EU in Brüssel (Foto: Landesvertretung Sachsen-Anhalt)
Das Event war ein bedeutender Schritt zur Stärkung des wissenschaftlichen Austausches auf europäischer Ebene und zur Positionierung des Forschungscampus STIMULATE - unter maßgeblicher Beteiligung des Magdeburger Medtech-KMU Neoscan Solutions GmbH - als führendes Zentrum für medizintechnisch bildgeführte minimalinvasive Interventionen in Europa. Es wurde von allen Beteiligten mit Blick auf Zukünftiges in der EU als sehr zielführend eingeschätzt. STIMULATE plant in 2025 eine analoge Veranstaltung in Brüssel mit dem Fokus auf Computertomographie (CT) in Verbindung mit minimalinvasiver medizinischer Intervention.
Autorin: DR. JASMIN LOTHER
Vorweihnachtliche Bescherung in der Unibibliothek
Hatten Sie schon einmal ein „Blind Date mit einem Buch“? Nein? Dann sollten Sie das schnellstens nachholen. In der Adventszeit haben Sie in der Universitätsbibliothek Gelegenheit dazu. Bibliotheksdirektorin Linda Thomas erzählt Redakteurin Ines Perl, was es mit der Aktion auf sich hat.
Was ist die Aktion „Blind Date mit einem Buch“?
Die Nutzenden der Universitätsbibliothek können in der Vorweihnachtszeit neben dem Weihnachtsbaum an der großen Treppe verpackte Bücher mit Hinweiszetteln finden und gern als Geschenk mitnehmen. Auf den kleinen Zetteln finden sich kurze Inhaltsbeschreibungen, sodass die Auswahl durch einen Überraschungseffekt ergänzt wird.
Foto: Hannah Theile
Warum gibt es die Aktion?
Die Aktion hat das Ziel,
- neue Begegnungspunkte und Austauschmöglichkeiten in der Bibliothek zu schaffen und
- eine kleine Freude im Alltag zu bringen.
Wer hatte die Idee dazu?
Die Idee kommt von Kolleg*innen aus der Abteilung Informationsdienste und Digitale Services und orientiert sich an ähnlich gelagerten, aber kostenpflichtigen Aktionen, aus dem Buchhandel.
Wer hat die Bücher ausgewählt und eingepackt?
Die Bücher wurden von Mitarbeitenden der Universitätsbibliothek speziell für die Aktion gespendet und von Kolleg*innen der Servicetheken eingepackt.
Dürfen auch Mitarbeitende aus anderen Bereichen ihre privat gelesenen Bücher für den Gabentisch neben dem Weihnachtsbaum in der Universitätsbibliothek spenden?
Natürlich, das wäre toll. Sie können die Bücher oder CDs/DVDs an der Servicetheke im Erdgeschoss abgeben. Dann verpacken wir die abgegebenen Medien. Sie können sie aber auch gern selbst verpacken und mit einem Hinweiszettel versehen auf dem Tisch abgelegen.
Wer darf sich ein Buch-Päckchen unter dem Weihnachtsbaum wegnehmen?
Alle Nutzenden, die uns besuchen, dürfen sich gern ein Päckchen mitnehmen. Sollte der Gabentisch leer sein, wird er umgehend von den Kolleg*innen wieder aufgefüllt.
Müssen die Bücher wieder zurückgegeben werden?
Nein, das müssen sie selbstverständlich nicht. Es ist eine Geschenkaktion.
Frau Thomas, vielen Dank für das Gespräch.
Nachhaltigkeit trifft Sport: Neue Multifunktionssportanlage mit integrierter PV-Anlage
Wie können sanierungsbedürftige Sportflächen in ganzheitlicher Herangehensweise zu modernen Sportstätten umgebaut werden, die den aktuellen Herausforderungen in der Sportraumplanung entsprechen? Diese Frage hat sich die Uni auch für ihre sechs Tennis-Kunstrasenplätze gestellt. Drei von ihnen wurden nun in den vergangenen Monaten mit einem ganzjährig nutzbaren, multifunktionalen Sportbelag versehen. Zwei erhielten zudem eine Überdachung in Holzbauweise, sodass auch bei Niederschlag und Dunkelheit der Sportbetrieb nicht eingeschränkt wird und das ganzjährige Sportangebot, auch und vor allem im Bereich der Sportlehre und -forschung, deutlich ausgebaut werden konnte. Die Überdachung bietet nicht nur die Möglichkeit, eine entsprechende LED-Beleuchtungsanlage zu montieren, sondern auch diverse Video- und Messtechnik für Forschungsvorhaben zu verbauen. Hinzu kam eine unterirdische Versickerungsanlage zur Wiederverwendung des anfallenden Regenwassers. Für die installierte Photovoltaikanlage auf der Dachfläche von rund 1.400 m² kann ein Jahresertrag von 150.000 kWh sauberer Energie prognostiziert werden.
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat Aufschlag zur Eröffnung der neuen Multifunktionssportanlage. (Foto: Jana Dünnhaupt)
Anfang Dezember 2024 eröffnete Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann gemeinsam mit Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan und der Kanzlerin Angela Matthies die neue Multifunktionssportanlage hinter der Sporthalle 3. „Wer studiert und dabei seinen Geist eifrig trainiert, der braucht dafür mitunter auch einen körperlichen Ausgleich. Daher ist der Hochschulsport ein wichtiger Baustein des universitären Lebens. Die neue Sportstätte verknüpft Sport und Inklusion mit der Erzeugung von erneuerbarer Energie. Dieses in vielerlei Hinsicht nachhaltige Projekt der Universität Magdeburg haben wir gern finanziell unterstützt“, unterstreicht Minister Willingmann. Die Kosten der Multifunktionssportanlage belaufen sich auf rund 1 Million Euro.
Die Überdachung
Zwei Plätze wurden durch eine Satteldachkonstruktion dauerhaft überbaut. Das Tragwerk wurd über Punktfundamente auf einer Fläche von 36 x 36 Metern errichtet. Die Dacheindeckung erfolgte mit Trapezpanelen. Der First verläuft oberhalb der bestehenden Tennisnetze. Die umlaufende Traufe mit einer Höhe von 6 Metern ermöglicht eine offene Sportatmosphäre. Die Tragwerkstützen wurden innerhalb der bestehenden Zaunanlagen errichtet, sodass diese nicht demontiert oder erneuert werden mussten.
Photovoltaikanlage auf rund 1.400 m² Dachfläche (Foto: Clemens Klein)
Der Sportboden
Der Sportbodenaufbau wurde neu entwickelt. Das innovative Bodensystem wurde schwimmend auf dem vorhandenen Untergrund installiert, wobei der bestehende Aufbau als Tragschicht und somit als Baugrund diente. Ein Ausbau des bestehenden Materials sowie eine kostenintensive Entsorgung als Sondermüll entfielen. Der dünne Systemaufbau sparte Material und somit Kosten. Durch die schwimmende Verlegung ist das recyclingfähige System gut wieder rückbaubar und damit besonders umweltschonend und nachhaltig.
Die Plätze erhielten einen farbigen Kunststoffbelag. Der Belag wurde im Aufbau so gewählt, dass sowohl der Tennisbetrieb als auch weiterer Sportbetrieb möglich sind. Die entsprechenden Linierungen und eine mobile Sportgeräteausstattung ermöglichen eine große Flexibilität in der Nutzung. Das Belagsystem ist besonders strapazierfähig und braucht nur wenig Pflege.
Der Nutzen
Durch die Wandlung der zwei Tennisplätze in zwei OPENCOURT-Plätze entstehen für die Universität und ihre Sportler*innen zahlreiche positive Effekte:
- Die überdachten Sportflächen erhöhen die Nutzungsdauer massiv. Bei durchschnittlich 9 Regentagen pro Monat in den Sommermonaten kann dennoch ein verlässlicher Spielbetrieb erfolgen. Der Trainingsbetrieb kann auch bei schlechtem Wetter weiter aufrechterhalten werden.
- Die integrierte LED- Beleuchtungsanlage ermöglicht einen Spielbetrieb zu jeder Tageszeit. Die Plätze lagen in den Wintermonaten normalerweise brach. Durch die Wandlung können sie nun das ganze Jahr über genutzt werden, was vor allem für die Sportausbildung im Institut für Sportwissenschaften ein erheblicher Vorteil ist.
- Die zusätzlichen Angebote sind auch für Sporttreibende aus kooperierenden Vereinen attraktiv.
- Das Konzept sieht eine multifunktionale Nutzung auch für weitere Sportarten außer Tennis vor. Dies ermöglicht eine verlässliche Planung von Nutzungszeiten, für Forschung und Lehre ebenso wie für Kooperationen, beispielsweise mit Schulen in der Umgebung, oder den Aufbau von weiteren Sportgruppen und -angeboten, z.B. Rollstuhltennis. Die Fakultät für Humanwissenschaften beschäftigen sich Forschung und Lehre mit der Integration eingeschränkter Personen, was weiteres Forschungspotenzial eröffnet.
- Die Dachkonstruktion ermöglicht die Installation von Sportgeräten (Basketballkörbe, etc.) sowie Medien- und Analysetechnik, um den modernen Forschungs- und Trainingsbetrieb zu unterstützen.
- Durch die Ausstattung des Daches mit PV-Modulen wird ein Beitrag zur Energiewende geleistet. Gerade in urbanen Gebieten können große Dachflächen zur Energiegewinnung beitragen. Die erzielte Energie kann neben der Deckung des Eigenbedarfs zum Aufbau und der Erweiterung der urbanen Ladeinfrastruktur beitragen.